Kurze Geschichte des neuen Friedhofs

Ende der 1960er Jahre merkte man, dass die Platzkapazität des alten Möllner Friedhofs nicht mehr sehr lange ausreicht. Rund 200 Tote wurden Jahr für Jahr auf dem alten Friedhof beigesetzt. Eine Zahl, die auch heute noch Bestand hat. Allerdings waren die Beisetzungen zu dieser Zeit fast ausschließlich Erdbestattungen mit entsprechendem Platzbedarf. Dazu gab es viele Familiengrabstätten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Das Abräumen einer Grabstätte hatte zu dieser Zeit noch Seltenheitswert. Es wurde Platz benötigt und da der alte Friedhof an der Hindenburgstraße nicht beliebig vergrößert werden konnte, begann man bereits im Jahr 1967 mit den Planungen eines neuen Friedhofs für Mölln.

Auch die Kommune erkannte das Problem und so wurde im Jahr 1973 ein 5 Hektar großes Gelände am Wasserkrüger Weg der Kirchengemeinde kostenfrei zur Verfügung gestellt unter der Bedingung, dass diese dort einen Friedhof errichtet.

Bereits im Jahr 1976 erfolgte die Grundsteinlegung für die Kapelle und die Betriebsräume durch Pastor Heinze und Bürgermeister Walter Lutz. Das Richtfest fand im November 1976 statt. Geplant wurden Gebäude und Anlagen durch Architekt Herbert Drohm und Landschaftsplaner Karl Schamberg. Die feierliche Einweihung mit Pastor Egbert Heinze und Bürgermeister Lutz fand am 13. August 1978 statt.

In einem Zeitungsausschnitt hieß es: "Wer die Anlage jetzt insgesamt betrachtet, muss zu dem Ergebnis kommen, dass alles aus einem Guss ist. Die Gebäude und die Gesamtanlage bilden eine harmonische Einheit. … Wer die Kapelle betritt, der betritt einen Raum, der ihn durch seine klare und einfache Konzeption wohltuend umfängt. Es ist ein Raum, der trotz der traurigen Anlässe, für die er geschaffen ist, demjenigen, der sich in ihm befindet, ein Gefühl des Zuhauses gibt. " (NK 16/78 vom 3.9.1978).

Der neue Friedhof hat auch heute noch seinen ganz eigenen Charme. Auch wenn dort weniger Beisetzungen stattfinden und die Kapelle derzeit als Alvarium für das Projekt der Reerdigung genutzt wird, so lohnt sich ein Besuch der sauber gepflegten Anlagen immer.

Zeitungsausschnitt (c) Lübecker Nachrichten, 1978